9.9.2024 - Spirit Bear Camp - Tag 3

Nach dem Frühstück soll es heute zu einer anderen Insel, bzw. einem anderen Beobachtungspunkt auf der gleichen Insel (?), gehen. Am Morgen ist es frisch und etwas nebelig. Ich bin noch mal unten am Dock, bevor Marven, der heute unser Boot steuert, Lee und Dion (Marvens Neffe?) zunächst auf der Insel gegenüber absetzt, wo sie eine andere Gruppe führen werden. Bei der Überfahrt bricht die Sonne über den Bergen durch die Wolken und erzeugt ein herrliches Licht.
Vor der Insel lungern einige Seelöwen herum und beäugen das Boot.
Dann fahren wir ca. eine Stunde zu einer anderen Insel. Das Wasser des Fjords ist spiegelglatt, ich mache ein paar Fotos. Als wir eine Landzunge umrunden bietet die Sonne wieder ein Schauspiel. Bei unserer Anlandestelle schwimmt schon ein anderes Boot.
Nach dem Anlanden und Aussteigen aus dem Boot machen wir einen ca. 15-minütigen Fußmarsch zur heutigen Beobachtungsstation. Es gibt eine kleine überdachte Empore, aber Thomas und ich setzen uns ein bißchen weiter unten an den Bach, um die Bären möglichst auf Augenhöhe fotografieren zu können. Wir verbringen die Wartezeit mit Impressionen von der Umgebung. Ein American Dipper (eine Art Wasseramsel) ist zu sehen und natürlich auch ein Blue Jay.
Nach 2 Stunden wird uns gemeldet, dass ein weißer Bär den Fluss hoch zu uns kommt. Es dauert noch etwas, dann ist er da, der wunderschöne männliche Spirit Bear! Anscheinend ist das der Bär, den sie hier letztes Jahr als Weibchen Llaya (spricht sich irgendwie wie Chlaya) registriert hatten - und das sich nun als Männchen herausstellt. Er kommt von der Küste her bachaufwärts auf unseren Standort zu, wir sichten ihn erst mal unten in der Biegung, wo er gleich einen Fisch verspeist.
Er wirkt nicht gestresst, bleibt aber auf der uns gegenüberliegenden Uferseite und balanciert über einige querliegende, moosbewachsene Baumstämme. Ich mache erst mal Fotos mit meiner K3, wechsle aber dann auf eine der beiden Olympus-Kameras von Thomas. Von der K3 sind hier jetzt keine Fotos bei - die können einfach nicht mithalten.
Dann klettert er kopfüber von den Baumstämmen herunter, schaut mal, was da so im Wasser ist und posiert dann vor uns wie ein Model.
Dann guckt er doch mal, ob er einen frischen Fisch erbeuten kann, einer der nicht schon tot irgendwo herumliegt, und spritzt dabei ein wenig herum. Ich glaube, er war erfolglos.
Dann macht er sich auf den Weg an uns vorbei bachaufwärts, wo er dann für eine kurze Zeit verschwindet.
Scheint ihm bei uns gefallen zu haben, er kommt noch mal zurück, fängt einen frischen Fisch und zieht sich zum Verzehr kurz ans Ufer zwischen die Büsche zurück.
Als er wiederkommt, setzt er seinen Weg über die Felsen weiter flussabwärts fort. Er hält weiterhin nach toten oder leicht zu erbeutenden Fischen Ausschau.
Nun wird ein Schwarzbär angekündigt. Der kommt dann bald im Sonnenlicht von rechts auf uns zu. Genüsslich verzehrt er auf einem Felsen vor uns einen Fisch und sucht dann im seichten Bachwasser weiter nach Fressbarem.
Unmittelbar vor uns setzt er seine Suche - erfolglos - fort. Man kann die Fische vor seinen Pranken im Wasser wegschwimmen sehen, jedenfalls sprudelt das Wasser dann entsprechend von den Flossenbewegungen.
Dieser Bär führt uns dann seine vornehmen Tischmanieren vor, indem er erst einen großen Felsen und später einen Baumstamm als Tisch verwendet.
Ein zweiter Schwarzbär kommt flussaufwärts. Die beiden gehen sich auf der linken und der rechten Uferseite aus dem Weg. Der zweite bleibt im Schatten unten in der Kurve, kommt nicht näher und verschwindet schließlich links am Ufer im Gebüsch. Nur auf einem der folgenden Fotos sind tatsächlich beide Bären drauf...
Der verbliebene Bär hat nun alle Zeit der Welt, weiterhin verendete oder halb tote Fische aus dem Bach aufzusammeln und diese zu verspeisen. Auf den letzten Fotos sieht man aber auch, wieviele Insekten um seinen Kopf herum schwirren.
Noch ein Blue Jay zum Schluß, dann brechen wir gegen 16 Uhr auf, denn Marven will uns auf der Rückfahrt noch die Humpbackwale näherbringen. Die sind aber heute irgendwie alle nicht springwütig. So beschränken sich die Sichtungen auf Blows und Flukes.
Wir holen Lee und Dion wieder ab - die haben mit der fremden Gruppe an unserem gestrigen Aussichtspunkt gar nichts gesehen. In der Unterkunft dann wieder ein gutes Abendessen, Bilder überspielen und social Media beliefern.

Kommentare

  1. Wunderschön, wenn Träume in Erfüllung gehen. Denn dann ist der Weg frei für neue Träume.

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