11.9.2024 - Spirit Bear Camp - Tag 5

Vor dem Aufstehen ereilen mich mal wieder Kopfschmerzen mit Übelkeit. Die Diclofenac hilft wie üblich schnell, ich kann sogar was frühstücken. Die Gruppe hatte gestern darüber abgestimmt, heute keinen Ansitz mehr zu machen, sondern mit dem Boot andere Stellen zu erkunden. Auf unserer Fahrt zur ersten Station erzeugt die aufgehende Sonne erst einmal eine schöne Reflektion auf dem Wasser und dann sehen wir schöne Wolken in und über den Bergen.
Wir steuern eine Bucht an, und unsere Guides machen uns auf 2 junge Wölfe aufmerksam, die am Strand zwischen den Felsen herum laufen. Das ist aber so weit weg, da kann nur Thomas was fotografieren. Und das muss man dann noch stark zuschneiden, um etwas erkennen zu können.
Als wir die Bucht verlassen, schwimmen ein paar Wale ganz nah am Boot - das sieht gegen den hellen Himmel sehr mystisch und minimalistisch aus. Ich habe den Effekt in der Bearbeitung noch etwas verstärkt.
Nächste Station sind die Seelöwenfelsen. Die flüchten erst mal und springen ins Wasser, als wir ankommen - das ging so plötzlich, dass wir nicht in der richtigen Position zum fotografieren sind. Es stinkt erbärmlich, wenn der Wind zum Boot herüber weht. Als sich die Kolonie beruhigt und das Boot langsam die Felsen umkreist, haben wir aber viel Zeit zum fotografieren und filmen.
Alle Felsen sind besetzt, oft ist ein großer Bulle mittendrin und die Weibchen himmeln ihn an. Einige sind braun, andere eher grau. Der Gestank ist von allen gleich übel. Hier mal als erstes die Fotos, die Thomas gemacht hat.
Ein Seelöwe taucht unvermittelt an meinem Fenster auf, schnell die K3 darauf gerichtet und abgedrückt – leider nicht ganz scharf in der Eile. Einige Seelöwen zeigen ihre Schwimmkünste und Kunststücke - leider teilweise auch zu unverhofft, um sie fotografisch festzuhalten.
Ich habe mir dann noch die zweite Olympus gegriffen und weitere Detail-Fotos gemacht.
Auf einem Felsen sitzt eine Gruppe Kragenenten.
Nun brauchen wir eine Pinkelpause, denn das Boot hat keinen Restroom. Gelegenheit für ein paar Fotos von der nächsten Bucht und den Felsen.
Als wir in die Bucht einfahren sehen wir zwei Rehe am Ufer. Die flüchten auch erst, dann schauen sie uns aber doch neugierig zu. Ebenso die Möwen auf dem Felsen.
Nacheinander dürfen die Frauen nun in den Busch am Rand der Felsen verschwinden und sich erleichtern. Die Männer machen es ebenso. Die Felsen sind mit Muscheln bewachsen und die Ebbe legt Getier frei.
Im Anschluss steuern wir eine Bucht an, in der es Bald Eagles und andere Greifvögel gibt. Auf einer Sandbank sitzt ein noch nicht ausgefärbter Jungvogel - ist interessant ihn zu beobachten. Eine Möwe stolziert um ihn herum und hofft auch auf ein paar Bissen.
Mit der aufkommenden Flut soll nun eine Anlandung versucht werden, da nicht alle heute Gummistiefel tragen. Es dauert, bis die 3 Begleiter uns mehr oder weniger an Land gezogen haben. Lee geht in seiner Montur voraus und fängt mit der Hand einen Fisch, den er uns zeigt - vermutlich war der schon geschwächt und nicht mehr schnell genug.
Wir nehmen Stellung ein und genießen ein Rabenkonzert. Unglaublich, wie viele verschiedene Töne und Klangfolgen die drauf haben. Dazu der heisere Ruf der Weißkopfseeadler und überraschenderweise das Miauen einer Katze, vermutlich ein Bobcat oder Lynx! Ein paar Waatvögel vertreiben uns die Zeit. Leider lassen sich weder Bär noch sonst was Größeres blicken.
Die Rückfahrt ist ereignislos, schade, dass wir heute keinen Bären gesehen haben - im Nachhinein hätten wir vielleicht doch lieber noch mal an einem der Flüsse gesessen in der Hoffnung auf eine weitere Sichtung...

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